Yachten wiegen sich im Wasser. Stattlich schauen kleine weiße Spitzdachhütten des Ferienparks Gedser Danland hervor. Steil fällt die Küste hier ins Meer. Klein sind die Strände. Und obwohl am Ende doch alles eher etwas gediegener ausfällt, besitzt der Fährort ein herausragendes Superlativ. Gedser ist mit seinem Fährhafen das „Tor zu Dänemark“ oder im Umkehrschluss der südlichste Punkt aller skandinavischen Länder. Somit ist die Fahrverbindung von Gedser nach Rostock zwar nicht die kürzeste, aber die südlichste. Der südlichste Punkt Skandinaviens wird an den „Systenen“ manifestiert. Diese am südlichsten Punkt der Insel Falster liegenden Findlinge sind zugleich auch die größten und mit 5 Tonnen Gewicht auch die schwersten Steine, die durch die Eiszeit hierher transportiert wurden. Die Geschichte der dänischen Geologie, die landschaftlichen Veränderungen und Ausprägungen sind Teil der Ausstellung einer kleinen geologischen Sammlung in der Gedser-Bibliothek.
Hier an der südlichsten Spitze der Insel Falster ist am Leuchtturm die wohl imposanteste Stelle, der natürlich der südlichste Leuchtturm in Skandinavien ist und 1801 errichtet wurde. Von hier starten seit Jahrhunderten Fischer und Hobbyangler ihre Touren hinaus auf das offene Meer, immer in der Hoffnung, die Familien im einstigen Fischerdorf ernähren zu können. Obwohl der Tourismus, ganz gezielt der für die Familien, Badenixen und Erholungsreisenden, mit langsamen Schritten in Gedser Einzug hält, ist die kleine lebendige Gemeinde den Traditionen der Fischer und der Seefahrt treu geblieben. Immer vom dörflichen Charakter getragen ist die südlichste Stadt Dänemarks oft geschwängert vom Duft frisch geräucherten Fischs, man sieht die Möwen kreischend am Kai stehen und auch sonst scheint in Gedser alles mit Ruhe, Bedacht und wohlüberlegt zu passieren.
Foto © Cees van Roeden/VisitDenmark
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